Ehemaliger Boxprofi zu Besuch an der KGS

25. Jun 2024

Ehemaliger Boxprofi zu Besuch an der KGS
Ehemaliger Boxprofi zu Besuch an der KGS

Hoffentlich gibt es nichts auf die Mütze!

Was macht ein ehemaliger Boxprofi (Deutscher Meister 1994) und Gründer einer Lübecker Kampfsportschule im Unterricht an der Immanuel-Kant-Schule in Reinfeld? Unterstützung der Aufsicht? Selbstverteidigungskurse für Lehrer?

Nein. Der ehemalige Boxprofi Christian Honhold aus Lübeck war zu einem Interview im Rahmen des Profilseminars des Sportprofils der KGS in den Unterricht gekommen und wurde dort von Domenik (12s) zu seiner Karriere, zu Fragen von Gewalt und Aggression in und um den Boxsport und zum professionellen Mindset eines Kampfsportlers befragt.

Das Profilseminar des Profilfachs Sport wird an der KGS als ein neuer Weg zum fächerübergreifenden Arbeiten und zur methodischen Vielfalt gesehen, was durch eine gemeinsame thematische Ausrichtung bestimmter sportlicher Aspekte mit ästhetischen Fächern realisiert wird. In diesem Semester kooperiert das Profilfach Sport mit Musik und dieses hat sich im laufenden Semester mit den Themen „Boxkampf & Battlerap“ auseinandergesetzt. Diese auf den ersten Blick fremden Wettkampfdisziplinen weisen viele Gemeinsamkeiten auf: Die Nahkampfsituation auf einer Bühne (oder im Ring), die aufgeheizte Atmosphäre und zum anderen natürlich das Ziel, den Gegner mit gezielten Punches (im Rap: „Punch-Lines“) möglichst hart zu treffen.

Trotz des hohen Unterhaltungswerts von Rap-Battles insbesondere auf Youtube kann es allerdings gerade hier immer wieder zum Eklat kommen, weil die Kontrahenten das Sportliche aus dem Blick verlieren – und sich in der kochenden Stimmung zu verbalen Schlägen „unterhalb der Gürtellinie“ hinreißen lassen, was dann mitunter zum Handgemenge führt.

Besteht diese Gefahr beim engen Aufeinandertreffen im Boxring nicht auch in vergleichbarer Weise? Immerhin sind ja die verbalen Provokationen und Beleidigungen vor Profi-Boxkämpfen in den USA auch nicht weit von diesen Rap-Battles entfernt.

„Nein, Privates hat im Boxsport nichts zu suchen“ so Honhold „Die meisten Profiboxer zu meiner Zeit kannten sich untereinander. Es ging darum, sich gegenseitig zu messen, nie, sich zu schädigen.“ Zudem sind alle Wettkampfteilnehmer durch jahrelanges Training auf genau diese Situation vorbereitet und trainiert. So lernt der Nachwuchs früh sowohl mit Niederlagen, Provokationen und körperlichen Blessuren umzugehen. „Der ‚Haudrauf‘ kommt in dem Sport nicht weit“ so Honhold weiter. Richtig sei die sportliche Einstellung, Trainingsfleiß, Disziplin, und vor allem zu lernen, dass die Rivalitäten nach dem Kampf auch wieder vorbei seien und man Respekt voreinander habe.

Die unkontrollierte Influencer-Szene, die in Social Media mit verbalen Attacken und inszenierten Kampfsportevents nach Aufmerksamkeit sucht, hat für Honhold „mit Sport nichts mehr zu tun.“

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