StolenMemory Ausstellung in Reinfelds Immanuel-Kant-Schule

01. Okt 2025

Die Arolsen Archives eröffneten am 19. September um 13:00 Uhr in der Aula der Immanuel-Kant-Schule die Open-Air Wanderausstellung #StolenMemory.

Im Mittelpunkt stehen der letzte Besitz von KZ-Inhaftierten und die Frage, wie es heute noch gelingt, diese sogenannten Effekten an Familien der Opfer zurückzugeben. Zu sehen ist die Ausstellung in einem aufklappbaren Übersee-Container auf dem Parkplatz der Immanuel-Kant-Schule, Bischofsteicher Weg 75 B.

Im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bemühte sich Lehrerin Johanna Rieper um die Ausstellung vor Ort, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern einen persönlichen Zugang zu Opfern des NS-Regimes zu ermöglichen. „Effekten“ sind persönliche Gegenstände, die Häftlingen bei ihrer Ankunft in den Konzentrationslagern von den Nationalsozialisten abgenommen wurden. Oft waren es Eheringe, Uhren, Füller oder Brieftaschen mit Fotos. #StolenMemory ist eine Kampagne der Arolsen Archives zur Rückgabe dieser persönlichen Gegenstände an die Angehörigen. Über 1.000 Familien konnten seit dem Start der Kampagne 2016 bereits gefunden werden. Die Ausstellung zeigt Bilder solcher „Effekten“ und erzählt vom Schicksal von zehn NS-Verfolgten.

Herr Matthiessen (stellvertretender Schulleiter) und Frau Rieper (beide Mitte) mit den Mitarbeitern von Arolsen Archives.
Herr Matthiessen (stellvertretender Schulleiter) und Frau Rieper (beide Mitte) mit den Mitarbeitern von Arolsen Archives.

Das Ziel der Ausstellung: Aufmerksamkeit und Unterstützung

Unter der Überschrift „Gefunden“ lenkt die Ausstellung den Blick auf persönliche Gegen­stände, die bereits zurückgegeben werden konnten. Sie berichtet vom Verfolgungsweg der einstigen Besitzer*innen und den Rückgaben an ihre Familien heute. Mit dem Smartphone können die Besucher*innen über QR-Codes Videoportraits aufrufen, in denen die Angehörigen selbst zu Wort kommen. Unter der Überschrift „Gesucht“ werden „Effekten“ gezeigt, die noch auf ihre Rückgabe warten. Eine wichtige Botschaft ist deshalb auch: Jede*r kann die Arolsen Archives bei der Rückgabe der Effekten unterstützen und sich selbst auf Spurensuche nach den Ver­folgten und deren Familien begeben. Denn noch immer bewahrt das Archiv gestohlene Erinnerungsstücke von rund 2.000 Personen aus ganz Europa auf.

Bei der Eröffnung
Bei der Eröffnung

Ausstellung findet ihre Fortsetzung in Reinfeld/Holstein. 

„Als Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage liegt einer unserer Schwerpunkte auf Demokratieförderung. So haben in diesem Jahr im Rahmen eines Projektes der städtischen Jugendarbeit erstmals Schülerinnen und Schüler das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besuchen können“, so Schulleiterin Jennifer Behnke und ergänzt: „die dort gewonnen sehr bewegenden Eindrücke wollen wir versuchen, mit schulischen Projekten zur #StolenMemory-Ausstellung aufzugreifen und einer breiteren Schülerschaft zugänglich zu machen. Dazu bietet die Ausstellung mit Bezügen zum ehemaligen Konzentrationslager Hamburg-Neuengamme, das von unseren neunten Jahrgängen regelhaft besucht wird, eine großartige Ergänzung.“ 

Reinfelds Bürgermeister Roald Wramp betont: „Wir sind Arolsen Archives sehr dankbar, dass diese Wanderausstellung so schnell und unkompliziert für unsere Stadt zur Verfügung gestellt wird. Mit den großformatigen Fotos der persönlichsten Hinterlassenschaften von KZ-Opfern sowie Informationen zum NS- Lagersystem werden nicht nur bewegende Zeugnisse dieser Schreckenszeit vermittelt, sondern zugleich werden Interessierte animiert, selbst weitere Nachforschungen anzustellen und sich mit dieser Thematik vertieft zu befassen.“

Bis zum 07.10. ist die Ausstellung auf dem Parkplatz der KGS Reinfeld noch zu sehen.

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